III. Die Schulstelle

Über die Schulstelle giebt Auskunft das Inventarium von der combinierten Organisten-, Küster- und Schullehrerbedienung in Hage, bestehend aus den beiden gesonderten Inventarien 1. des Organisten- und Küsterdienstes an der Sct. Ansgarii - Kirche in Hage und 2. der Schullehrerstelle daselbst.

Neu revidiert und redigiert um Michaelis 1857 nach den Durchschnittspreien der sechs letztverflossenen Jahre.

Nach diesem Schriftstück stellte gelegentlich der Pensionierung des Hauptamtl., Organisten und Küster Baumfalk der hiesige Schulvorstand unter dem 12. Februar 1891 folgendes jährl. Einkommen zusammen:

 

I. Organisten und Küsterbedienung

A Wohnung und Garten
=
84,00 M
Pf.
B Naturalien
=
  a) Roggen
=
68,00 M
Pf
  b) Gerste
=
290,00 M
Pf
  c) Hafer
=
25,00 M
Pf
  d) Eier und Butter
=
100,00 M
Pf
  e) Brot
=
11,00 M
Pf
  f) Speck
=
40,00 M
Pf
C Recht für Dienstländereien: Für 4 Diemath, das Glockenland
=
84,00 M
Pf
D Im eigenen Gbrauch:
  a) 1 Diemath, das Z genannt - einschl. 4% Zinsen des für Landabtretung zur Küstenbahn gezahlten Kapitals
=
104,00 M
Pf
  ocd 1624,50 M mit 64,98 M.
  b) Grasnutzung vom Friedhof
=
20,00 M
Pf
E Leichengebühren
=
50,00 M
Pf
F Tüchergeld
=
3,75 M
Pf
G Behherrdischheit
=
0,50 M
Pf
H Trauermusik bei Begräbnissen und für Lichtstümpfe
=
9,00 M
Pf
  Summe:
=
889,25M
Pf
  Abzüglich der jährlichen Lasten zu
=
100,00 M
Pf
  so daß verbleiben
=
789,25 M
Pf
   
   

 

II. Lehrerbedienung

A. Schulgeld
=
1427,67 M
Pf
B. Wohnung mit Garten
=
126,00 M
Pf
C. Naturalien
  a) Gerste
=
68,00 M
Pf
  b) Hafer
=
23,00 M
Pf
D. Pacht für Dienstländereien
  a) Für drei Diemath Meedland
=
82,50 M
Pf
  b) Für zwei Diemath Meedland
=
24,00 M
Pf
  c) Für sieben Diemath Bauland
=
165,00 M
Pf
  d) Für einhalb Diemath Bauland
=
20,00 M
Pf
E. Im eigenen Gebrauch einhalb Diemath Bauland
=
30,00 M
Pf
F. Leichengebühren
=
100,00 M
Pf
G. Tüchergeld
=
3,75 M
Pf
H. Beherrdischheiten
=
37,10 M
Pf
   
2108,02 M
Pf
  Abzüglich des Zuschusses zum Gehalt d. dritten Lehrers zu
=
300,00 M
Pf
  so daß bleiben
1808,02 M
Pf
  Zuzüglich Alterszulage
500,00 M
Pf
  Summe:
=
2308,02 M
Pf
         

In den für Naturalien und Beherrdischheiten angegebenen Beträgen sind die jährlichen aus der hiesigen Kirchenkasse gezahlt werdenden Zinsen betr. Ablösung - Kapitalien einbegriffen.

Wiederholung:

A. Einnahmen der Organisten- und Küsterbedienung
789,25 M
B. Einnahmen der Lehrerbedienung:
2308,02 M
 
3097,27 M

In der Vakanzzeit vom 01.April 1891 bis 31.Januar 1892 wurde mit Genehmigung der Behörde vom Gehalt abgenommen:

Schulgeld
600,00 M
Kirchhofgras
20,00 M
Lichtstümpfe
50,00 M
Folgende Verpflichtungen kamen hinzu:
Entschädigung zwei neuer Läuter
30,00 M
Fasten und Beichtläuten
22,50 M
 
722,50 M

Dafür fielen folgende Verpflichtungen fort.

Reinigen des Kirchhofes, Aufschließen der Pforten und Türen, Heizung der drei Schulklassen, Anschaffung der Tinte, Aufschließen der Aborts.

Das jezige Einkommen beträgt:

I. Lehrergehalt:

A. Schulgeld
=
527,67 M
Pf
B. Naturalien
  a) Gerste
=
68,00 M
Pf
  b) Hafer
=
23,00 M
Pf
C. Pacht
=
357,00 M
Pf
D. Leichengebühren
=
66,50 M
Pf
E. Beherrdischheit
=
37,10 M
Pf
F. Tüchergeld
=
3,75 M
Pf
G Wohnen und Garten
=
126,00 M
Pf
  Summe:
=
1209,02 M
Pf

II. Organisten und Küstergehalt:

A. Naturalien      
  a) Roggen
=
68,00 M
Pf
  b) Gerste
=
290,00 M
Pf
  c) Hafer
=
25,00 M
Pf
  d) Eier und Butter
=
100,00 M
Pf
  e) Brot
=
11,00 M
Pf
  f) Speck
=
40,00 M
Pf
B. Pacht
=
84,00 M
Pf
  Im eigenem Gebrauch Z
=
40,00 M
Pf
C. Leichengebühren
=
0,00 M
Pf
D. Beherrdischheiten
=
0,50 M
Pf
E. Tüchergeld
=
3,75 M
Pf
F. Trauermusik
=
9,00 M
Pf
G. Wohnen und Garten
=
84,00 M
Pf
     
859,25 M
Pf
  Lasten:  
150,00 M
Pf
     
709,25 M
Pf

Zusammen:

I. Lehrergehalt:
1209,02 M Pf
II. Organisten und Küstergehalt:
709,25 M Pf
Summe
1918,27 M Pf

Dazu kommt die staatliche Dienstalterszulage.

 

Folgende Pflichten hat der Lehrer jetzt:

Er muß an Sonn.- und Feiertagen den Organistendienst versehen, die 6 Läuter anstellen, die Kirche reinigen lassen, die Kirchenbücher abschreiben und - "des Hauptlehreramts walten".

Das Einkommen des zweiten Lehrers beträgt 1200,- M Fixum. Dazu kommen die staatlichen Dienstalterszulagen.

Von den früheren ersten Lehrern sind noch die Namen:

Neddersen, Büning, Fischer, Gerdes, Hurling, Baumfalk im Orte bekannt.

Nedersen, Meinhard, gestorben 1772, dessen Leichenstein noch auf dem alten Kirchhofe gesehen werden kann, war ein gläubiger, lebendiger, fruchtbringender Christ. Er verfaßte: "Empfindungen und Erfahrungen im Christentum", "Gedanken vom Glauben an Jesum" u.a. gesalbte Schriften.

Die erstgenannte Schrift wurde dem berühmten und gelehrten Professor Delitzsch von besonderen Einfluß. Er schreibt: "Die Schriften Neddersens sind auf mein geistliches Leben von ganz besonderer Einwirkung geworden. Der eigentliche Kern meiner Theologie ist aus jenem unscheinbaren Büchlein zu erfassen, welches niemals aufgehört hat, mein liebster Begleiter zu sein".

Büning muß wohl recht kräftig haben singen können; man erzählt, daß bei Begräbnissen sein Gesang auf dem Kirchhofe in Halbemond vernehmbar gewesen sei.

Gerdes ist irrsinnig geworden.

Hurling und Baumfalk waren tüchtige Orgelpraktiker. Ersterer hat ein Rechenbuch verfaßt, welches von Baumfalk später verbessert und um Ausschnitte über Dezimalbrüche vermehrt wurde.

Benjamin H. Baumfalk, Sohn des weiland Kantors und Organisten Baumfalk in Leer, kam 1848 nach Hage und wurde am 1.April 1891 pensioniert. Seine Pension beträgt 2323 M bar. Er verbringt seine Ruhezeit in Berum.

Jetziger Inhaber der I. Stelle bin ich, Joh. Friedr. Ar. Straatmann. 1879 kam ich vom Seminar hierher als 2. Lehrer und wurde am 1. Februar 1892 erster Lehrer, Organist und Küster. Der vorherige 3. Lehrer, Ikena, 01.Dezember 1889 von Wittmund hierher gekommen, rückte am 01.März 1892 in die zweite Stelle. Gleichzeitig wurde der seitherige Seminarist cand. theol. Tillmann aus Aurich für die 3. Stelle angestellt.

Die Schulaufsicht führt während meiner ganzen hiesigen Dienstzeit der Pastor prim. Eiben. Nach der Dienstentlassung des P. Eiben wurde Herr Pastor Schomerus hier die Orts - Schulaufsicht übertragen.

Um Pfingsten 1894 teilte die Kirchenbehörde mit, daß von einer Abtrennung gewisser niedr. Küsterdienste ihr nichts bekannt sei. Die Angaben des früheren Pastor Eiben beruhten demnach auf Unwahrheit und Unredlichkeit. Die niederen Küsterdienste übertrug ich mit meiner Verantwortung dem Kirchendiener.

Seit dem 01.Oktober 1894 hat Herr Pastor prim. Block die Ortsschulaufsicht.

Die Handarbeitslehrerin Frl. Binder machte im Sommer 1895 einen 6 wöchigen Kurs in Emden durch und bestand dann die betreffende Prüfung.

Auf Grund des neuen Besoldungsgesetzs vom 03.März 1897 bestimmte der Schulvorstand am 19.August 1897 laut Protokoll folgende Gehaltsordnung:

1. Stelle Grundgehalt der verein. Lehrer - und Org.- Bedienung
1777,50 M
  Freie Dienstwohnung
  Einheitssatz der Alterszulage
120,00 M

 

2. Stelle Grundgehalt
1100,00 M
  Wohnungsentschädigung
200,00 M
  Einheitssatz der Alterszulage
200,00 M

 

3. Stelle Grundgehalt
1000,00 M
  Wohnungsentschädigung
200,00 M
  Einheitssatz der Alterszulage
120,00 M

Diese Gehaltsordnung wurde am 08.November 1897 von Königlicher Regierung genehmigt mit Vorbehalt d. § 4 d. Gesetzes vom 03.März 1887.

Am 01.Januar 1899 schied der 3. Lehrer Herr Tillmann aus dem Lehrerkollegium und übernahm die 5. Lehrerstelle an der Lateinschule zu Weener. Durch seine treue Arbeit an den Kleinen hatte er sich in den sieben Jahren seines Hierseins die Liebe und Achtung der Gemeinde erworben; sein bescheidenes Wesen und seine Treue sichern ihm ein liebevolles Andenken bei seinen Kollegen und Vorgesetzten.

Als Nachfolger des Herrn Tillmann wurde am 01.März 1899 der bisherige 2. Lehrer in Rechtsupweg, Herr Oscar Duncker, (als 3. Lehrer zu Hage) im Schullokale der 3. Klasse in sein Amt eingeführt. Herr Duncker ist gebürtig aus Bassum bei Bremen; er besuchte in Bassum die achtkl. Volksschule und Mittelschule und in Aurich das Seminar. Er besitzt ein recht gutes Zeugnis. Herr Duncker bestand im Juni 1902 die zweite Prüfung. Herr Duncker zog am 01.Oktober 1903 nach Duisburg.

An seine Stelle trat Herr Gerdes, der am 12.Oktober vormittags um 9.00Uhr in sein Amt eingeführt wurde. Herr Gerdes ist geboren am 21.März 1880 in Westermarsch I, wo sein Vater 1. Lehrer ist.

Herr Ikena erhielt Michaelis 1903 eine persönl. Zulage von jährlich 50,00 M, weil seine Wohnung teurer geworden war.

Die Oberschulaufsicht hat seit Ostern 1904 der Herr Pastor prim. Smidt.

Am 21.April 1904 feierte der Hauptlehrer Straatmann sein 25-jähriges Dienstjubiläum als Lehrer in Hage.

Im Juni 1905 bestand Herr Gerdes die 2. Lehrerprüfung. Im Sommer 1905 nahmen die derzeitigen 3 Lehrer an einen 16-stündigen Zeichenkursus in Norden teil.

Der 3. Lehrer, Johannes Gerdes, welcher 2 Jahre hier pflichttreu, gewissenhaft, sorgfältig und pünktlich seinen Dienst verrichtete, hat sich leider mehrfacher Vergehungen gegen die Sittlichkeit (mit Schulmädchen in (Privat) Musikstunden und in der Schule) schuldig gemacht und ist von Königlicher Regierung am 20.September 1905 aus dem Schuldienst des hiesigen Reg.- Bezirks entlassen worden.

Der im Sommer 1905 gewählte 4. Lehrer, Herr Spechtmeyer, trat am 15.Oktober 1905 in seinen Dienst ein. Herr Spechtmeyer ist aus Neuhaus a.d. Oste gebürtig und hat das Seminar in Aurich besucht. Am 16.Oktober 1905 wurde er in die vakante 3. Stelle gewählt. Da die Schule nach Herrn Gerdes Fortgang wieder nur 3 Lehrkräfte hatte, wurde vorläufig nochmals nach dem Plan der 4-klassigen Schule mit 3 Lehrern unterrichtet. Spechtmeyer ist gebohren am 25.September 1881.--

Am 02.April 1906 wurde der 4.Lehrer, Herr Hemker, der 8 Jahre in Münkeboe schon amtiert hatte, feierlich in sein Amt eingeführt. Herr Hemker ist geboren in Wehrenberg, Kreis Stolzenau d.d. W.. Er besuchte das Seminar in Aurich, wo er 1897 fertig war. Am 01.Oktober 1906 zog Herr Hemker nach seinem Geburtsorte Wehrenberg, Kr. Stolzenau, a.d. W., wo er zum Lehrer gewählt war.

An seine Stelle trat als 4. Lehrer Herr Schneehage, gebürtig bei Neustadt am Rübenberge, aus Osterwald. Er besuchte das Seminar in Wunstorf, wurde 01. Oktober 1904 in Negenmarten angestellt und war von 01.10.1905 - 01.10.1906 in Hannover. Am 15.Oktober 1906 wurde er durch den Herrn Ortsschulinspektor Pastor prim. Smidt feierlich in sein hiesiges Amt eingeführt und am 20.Oktober vom Herrn Kreisschulinspektor Dr. Weerts in Arle vereidigt.

Nachdem der bisherige Herr Kreisschulinspektor Dr. Weerts zum Studiendirektor auf der Eichsburg ernannt war, wurde Ende November 1906 Herr Pastor prim. Smidt hiers. die Königliche Kreisschulinspektion übertragen und damit die Kreisschulinspektion Arle in Hage umgewandelt.

Am 25.März 1907 beschloß der Schulvorstand, die 25 Mark für Entschädigung des Gartens (zum Neubau der 4.Klasse) dem Grundgehalt der 1. Stelle zuzulegen und vom Wohnungswert 20 Mark (weil der Garten amtlich so eingeschätzt war) abzuziehen.

Es beträgt also künftig das Gehalt:

1. Stelle Grundgehalt
1802,50 Mark
  Wohnungsent.
230,00 Mark
  Alterszulagen
120,00 Mark

 

2. Stelle Grundgehalt und 50,00 M pers. Zul. (nicht pensionsfähig)
1100,00 Mark
  Wohnungsent.
200,00 Mark
  Alterszulagen
120,00 Mark

 

3. Stelle Grundgehalt
1000,00 Mark
und Wohnungsent.
200,00 Mark
4. Stelle Alterszulagen
120,00 Mark

 

Michaelis 1907 schieden aus dem Lehrerkollegium der 4.-kl. Schule die beiden Herren: Spechtmeyer und Schneehage aus. Ersterer übernahm, weil er heiraten wollte, eine 1-kl. Schule zu Bühren bei Remels; letzterer zog, da die Braut dort wohnte, in seine Heimat Osterwald, Bezirk Hannover.

Von Michaelis 1907 bis 01.November 1907 halfen Kleinheide und Lütetsburg vertretungsweise aus. Am 01. November 1907wurde in Hage der Lehrer van Diecken aus Ihrenfeld angestellt. Dieser ist Sohn des Hauptlehrers van Diecken aus Detern. Er blieb bis Ostern 1908 an der Hager Schule. Da letztere mit Ostern 1908 zweiklassig wurde, wurde van Diecken von den Hagermarschern zum Lehrer gewählt. An der Hager Schule blieben Straatmann und Ikena.

Seit deem 01.April 1908 werden die Lehrergehälter nach dem neuen Besoldungsgesetz gezahlt und zwar:

1.Stelle Grundgehalt
1400,00 Mark
  Amtszulage
100,00 Mark
  Wohnungswert (pensionsfäh. durchschn. 541,33 Mark)
220,00 Mark
  Organist und Küster
750,00 Mark
  Alterszulage
1900,00 Mark
Summe:  
4370,00 Mark

 

2. Stelle Grundgehalt
1400,00 Mark
  Widerrufl. Amtszulage
50,00 Mark
  Alterszulagen
1900,00 Mark
  Wohnungent. (bez. 541,33 Mark)
220,00 Mark
Summe:  
3570,00 Mark

Mont., 01.April 1912, feierte der zweite Lehrer, Herr Ikena, sein 25-jähriges Amtsjubiläum. Der 1. Lehrer brachte dem Jubilar morgens um 9 Uhr mit der 1. Klasse ein Ständchen und hielt eine Ansprache, die vom Jubilar bewegt erwidert wurde.

Seit dem 01.Juni 1914 hat Herr Pastor prim. Köppen die Ortsschulaufsicht.

Am 01.April 1915 schied der 2. Lehrer, Herr Ikena, aus dem Lehrerkollegium, um die Hauptlehrer.- und Organistenstelle in Ost - Warsingsfehn anzutreten. An seine Stelle trat vertretungsweise eine Lehrerin, Fräulein Cremer aus Norden.

Am 01.Oktober 1915 wurde der im Sommer 1915 von dem Schulvorstande gewählte Lehrer Herr Dasenbrook aus Eversmeer angestellt und als 2. Lehrer am 12.Oktober morgens von Herrn Pastor prim. Köppen in der 2. Schulklasse für seinen neuen Dienst eingeführt. Herr Kollege Dasenbrook war erster Lehrer an der 2.kl Schule in Eversmeer und vorher Lehrer in Baltrum. Er ist aus Halbemond gebürtig, wo seine Eltern und Schwiegereltern wohnen. In Eversmeer ist er 9 Jahre, in Baltrum 1/2 Jahr gewesen.

Fräulein Cremer ging Michaelis 1915 wieder nach Emden in Dienst, und die beiden Lehrer Hages mußten während des Winters 32 Pflichtstunden geben.

Herr Dasenbrook wurde zum 1. Mai 1916 als Lehrer und Organist nach Asel bei Wittmund gewält.

Während der Vakanz der 2. Stelle gab Straatmann der 1. Klasse wöchentlich 18, der 2. Klasse 14 Stunden und Herr Lehrer Burmeister aus Halbemond der 3. Klasse 12 Stunden.

Durch Hilfe des Lehrer Gans aus Hannover, der Obergefreiter bei der hiesigen Artillerie ist, hatte die 1. Klasse von den Sommerferien bis Michaelis 1916 statt 18 nun 24 wöchentl. Stunden, die 2. Klasse statt 14 nun 20 Stunden.

Am Sonntag, 03.September 1916 fand hier die Kirchen.- und Schulvisitation durch den Herrn Superintendenten Schomerus aus Norden statt.

Am 02.November 1916 wurde die Kindergärtnerin erster Klasse, Fräulein Albers aus Westfalen, als Lehrerin angestellt. Der zeitige Lehrer und Frl. Albers gaben im Winter 1916/17 je 32 Stunden. Im Sommer 1917 gab der 1. Lehrer 32, die Lehrerin 30 Stunden, desgl. im Winter.

Ebenso auch 1918 und 1919 im Sommerhalbjahr.

Am 01.Oktober 1919 wurde die normal dreikl. Schule wieder aufgerichtet. 1. Lehrer war ich, 2. Lehrer Herr Schöneweg, für die 3. Lehrstelle Frl. Albers. Letztere verließ uns wieder am 01.Januar 1920, und nun war die Schule wieder 3-klassig mit 2 Lehrern.

Am 01.März 1920 wurde die Lehrerin Magda Heyken aus Hage für die 3. Stelle angestellt. Diese blieb aber nur einen Monat; den zum 01.April 1920 schickte die Regierung einen 3. Lehrer, Herrn Grieß.

Herr Heinrich Schöneweg, Sohn des Schuhmachermeisters Sch. zu Norderney, wurde am 14.März 1889 zu Norderney gebohren und besuchte daselbst die gehobene Volksschule. Er war von 1903 - 1906 auf der Präparande und von 1906 - 1909 am Seminar in Aurich. 01.April 1909 wurde er als 2. Lehrer an der 3.-kl. Volksschule in Großheide angestellt und kam am 01.Oktober 1919 als zweiter Lehrer nach Hage. Seine endgültige Anstellung erfolgte am 01.Januar 1919.

Herr Gustab Grieß, Sohn des Gerichtsvollziehers G. zu Norden, wurde am 20.Oktober 1897 zu Blankenburg am Harz geboren. Er besuchte die Rektorschule in Osten a.d. Oste. Von 1911 - 1914 war er auf der Präparande in Bederkesa und von 1914 - 1916 am Seminar in Aurich. Dann wurde er zum Millitär gerufen und kehrte am 05.Januar 1919 zurück. Am 14.Oktober 1919 bestand er die Abgangsprüfung und wurde nun als 2.Lehrer an der 2-kl. Schule in Westerende bei Hage angestellt.

Er wurde am 01.April 1920 3. Lehrer in Hage.

Ostern 1922 verließ Herr Lehrer Grieß unsere Schule und wurde in Norden angestellt.

An seine Stelle trat Herr Adolf Heberling, Sohn des Lehrers Heberling in Angerstein, Kreis Göttingen. Herr Heberling wurde am 27.Oktober 1899 zu Angerstein geboren, besuchte von Ostern 1906 - 1909 die ref. Volksschule in Angerstein, von Ostern 1919 - 1915 die Knabenmittelschule in Göttingen, von Ostern 1915 - Frühjahr 1917 das Seminar in Nordheim, vom Frühjahr 1917 - Febr. Dez. 1918 Soldat, nahm von Januar 1919 - Febr.1921 an einen Kriegskursus am Seminar zu Nordheim teil und bestand am 21.02.1921 die Entlassungsprüfung.

Vom 01.Juni 1921 - 01.April 1922 war er 3. Lehrer in Lütetsburg.

Ostern 1923 wurde die Handarbeitslehrerin Frl. Binder auf ihren Antrag nach 38-jähriger Dienstzeit von ihrem Amte entbunden. An ihrer Stelle wählte der Schulvorstand die Handarbeitslehrerin Frau Harms aus Lütetsburg. Sie trat ihr Amt am 12.April 1923 an.

Frau Harm legte mit dem 01.Oktober 1923 ihr Amt nieder (aus Gesundheitsrücksichten).

An ihrer Stelle trat auf Wunsch des Schulvorstandes Fräulein Wilken aus Hage.

Herr Heberling bestand am 28.August 1923 seine 2. Lehrerprüfung mit genügendem Erfolge, nachdem ein Versuch einige Monate vorher ergebnislos verlaufen war.

Infolge Zunahme der Kinderzahl wurde die Hager Volksschule von Ostern 1929 an fünfklassig mit 4 Lehrkräften. Die 4. Lehrkraft, Herr Johann Alting, wurde zunächst außerplanmäßig angestellt.

Herr Johann Otto Alting, Sohn des Hauptlehrers H. Alting in Leezdorf, wurde am 05. September 1901 in Leezdorf geboren. Er besuchte zunächst neun Jahre die Volksschule in Leezdorf, von Ostern 1908 - 1917. Darauf war er von 1917 - 1920 auf der Präparande in Aurich und von 1920 - 1924 auf dem Seminar in Aurich. Von Ostern 1924 -..1925 war er als Kaufmann tätig. Von Ostern 1925 - 1929 war Herr Alting Lehrer an der Berufsschule in Leer und bestand am 04.Dezember 1928 die 2. Lehrerprüfung.

Im Herbst des Jahres 1933 verstarb die bisherige Handarbeitslehrerin Frl. Wilken. An ihre Stelle tratt die technische Lehrerin Frl. Elisabeth Cassens, geb. am 09.Februar 1906 in Wilhelmshaven, Tochter des Conrektors Alfred Cassens in Wilhelmshaven.

Ausbildung:

Luzeumsreife, 1923 - 24 Frauenschule, 1924 - 26 techn. Seminar, Oldenburg: Handarbeit und Hauswirtschaft, 1927 - 28 Turnseminar in Rüstringen. Ostern 1928 - 30 Höhere Mädchen und Frauenschule der Deutschen Brüderuniät in Gnadenfrei in Schlesien:

Ostern 1930 - Herbst 1930 Vertretungsstelle an der Volksschule in Oldenburg, seit Herbst 1933 Handarbeitslehrerin in Hage, Holzdorf, Kleinheide, Leezdorf, Dornum und Dornumergrode. Befähigung: Techn. Lehrerin für Handarbeit, Hauswirtschaft, Turnen und Schwimmen.

Fräulein Elisabeth Cassens verließ Ostern 1937 unsere Schule und trat in den Schuldienst der Stadt Wilhelmshaven.

Vom 01.05.1937 - 31.12.1937 war die techn. Lehrerin Ilse Brösecke an unserer Schule tätig. Sie verzog nach Varel in Oldenburg.

Vom 01.01.1938 bis Ostern 1938 erteilte Frl. Gretchen Fokken aus Nesse den Handarbeitsunterricht.

Seit Ostern 1938 ist die Schneidermeisterin Theda Schreitling aus Hage als Handarbeitslehrerin an der Hager Schule tätig. Am 22.November 1901 zu Hage geboren, sie besuchte die Volksschule Hage von 1908 - 1916. Von 1916 - 1919 wurde sie als Putzmacherin ausgebildet. Am 19.Mai 1936 wurde die Meisterprüfung im Damenschneiderhandwerk abgelegt.

Am 01.September 1939 brach der 2. Weltkrieg aus.

Herr Heberling wurde am 26.08.1939 zur Wehrmacht einberufen. Frl. Heyken übernahm die Klasse.

Herr Alting ist seit dem 27.03.1940 zur Vertretung des Lehrers de Vries in Holzdorf.

Seit dem 01.Juni 1941 ist Frau Else Schröder, Hage, zur Vertretung an unserer Schule beschäftigt.

Herr Schöneweg unterrichtet von nun an vormittags 3 Stunden in Kleinheide.