II. Die Schule

Die Schule ist vielleicht das von der Prinzessin Katharina von Schweden im Jahre 1607 gestiftete Gasthaus d.i. Armenhaus, welches hiernach erweitert wurde. Ein Rest des alten Gebäudes würde dann das jetzige alte, mittlere Hauptgebäude sein, bestehend aus 1 Wohnstube, 1 Gang, 1 Kellerstube, 1. Waschküche mit Regenbacke, 2 kleinen Oberzimmern und etwas Baderaum.

In den dreißiger Jahren ist die Schule mit dem Torfraum, den Stallungen und dem Speicherungsraum gebaut und 1851 die südl. einliegende Wohnstube mit Schlafstube. Die Klassen I und III, die Küche und die Molkenkammer sind 1867 - 1868 neu erbaut.

Im Sommer 1879 wurde die Klasse II mit Schultorfraum angebaut.

Die Schule liegt abseits der Hager Straße, südwestlich der Kirche und erstreckt sich von Süden nach Norden. Die Lehrerwohnung ist mit einem schönen Garten umgeben, die Schule mit einem genügenden Spielplatz versehen.

Früher wohnten in dem Schulgebäude zwei Familien:

Die Organisten und die Küsterfamilie und die Schullehrerfamilie. Das Gebäude enthält jetzt: 3 Wohnstuben, 2 Schlafstuben, 2 Küchen, 1 Scheune mit Speicher, Stallungen mit Abort, 3 Schulklassen mit dem Schultorfraum.

Das Gebäude befindet sich in gutem Zustand; doch zeigen die Mauern, da die Steine mit Lehm zusammengefügt sind, leichte Feuchtigkeit.

Im Sommer 1895 wurde an der Westseite der Schule, nahe dem Zuggraben ein neues Pissoir gebaut.

Im Herbste 1897 wurde der Schulabort durch einen Anbau vergrößert, so daß jetzt 6 Sitze für Mädcen und 4 Sitze für Knaben da sind.

In den Sommerferien 1899 wurde der bis dahin mit Torf eingefaßte Schulbrunnen ganz mit Steinen neu ausgemauert.

In den Sommer 1905 wurden die Aborte der Knaben und Mädchen durch eine Holzwand von einander getrennt.

Im Herbst 1905 wurde eine neue Klasse im Schulgarten gebaut. Diese wurde am 02.April 1906 morgens eingeweiht.

In den Sommerferien 1906 wurde vor der Haustür des Schulhauses ein neuer Schulbrunnen angelegt. Die Tiefe beträgt 5,00 m, die Weite 0,90 m im Durchmesser.

Es wurden sechs Zementringe, die 0,85 m hoch und 0,90 m im Durchmesser in das Erdreich gesenkt.

Der Stiefel besteht aus Eisen.

Der Brunnen hat sich vorzüglich bewährt.

Bei meinen Dienstantritt in Hage (14.Oktober 1921) befand sich das Schulgebäude in einem verwahrlosten Zustand. Die Fenster, Türen und Füßböden waren arg beschädigt, die Fenster unverkittet der Ölanstrich seit langen Jahren nicht erneuert worden. Auch die Aborte der Kinder waren verfallen und zur Zeit unbrauchbar.

In den großen Ferien 1922 wurden die Klassenräme auf meinen Antrag hin ausgebessert und der Ölanstrich erneuert.

Die Schulaborte westlich der Schule, die völlig im vefall geraten waren und darum die Wiederinstandsetzung viel Geld gekostet hätte, wurden abgebrochen. Dagegen wurde die Bedürfnisanstalt südlich der neuen (IV) Klasse wieder eingerichtet.

Die Lehrerwohnung befand sich 1921 in einen trostlosen Zustande, denn seit Jahrzehnten war keine Reparatur auf Wunsch des Inhabers vor mir ausgeführt worden. Die Wände bekamen einen neuen Kalkanwurf, die Fußböden wurden teils erneuert, teils ausgebessert. Überall bekamen die Zimmer neue Decken.

Da die Fenster nicht mehr ausbesserungsfähig waren wurden sie mit Ausnahme der Schlafstubenfenster erneuert. Ebenso wurden zwei neue Stubenöfen und ein neuer Küchenherd aufgestellt. Stall und Scheune die ebenfalls in Verfall geraten waren, wurden wieder hergestellt.

Die Wiederherstellungsarbeiten, die einen Kostenaufwand von ca. 600,- Mark erforderten sind von dem Zimmermeister B. Blumenfeld ausgeführt worden, darunter von Oktober 1921 bis Januar 1922.

Am 13.Dezember 1921 konnte ich die Wohnung beziehen.