Lütetsburger Park

 

Lütetsburg liegt ca. 1,5 KM westlich von Hage entfernt. Jeder der in Hage oder Umgebung seinen Urlaub verbringt, sollte es nicht versäumen sich den Park vom Wasserschloss Lütetsburg

anzusehen.

Vorburg

Die Burg gliedert sich in drei Teile

- die Vorburg

- die Wasserburg

- den Schloßpark.

 

Im Jahr 1212 wurde von Lütet Manninga, daß erste Steinhaus (Steenhus) als Vorwerk erbaut. Das Vorwerk trug den Namen seines Erbauers Lütet I. Da zu dieser Zeit viele Feden zwischen

den Häuptlingen ausgetragen wurden, baute man die Steinhäuser immer öfter zu Burganlagen aus.

Durch die schwere Sturmflut (Dionysiusflut) am 9.10.1373 ging der Hauptsitz der Manninga`s in Westeel verloren.

Das im Jahr 1212 gebaute Steinhaus wurde zu einer Burganlage ausgebaut und zum neuen Hauptsitz der Manninga`s ausgewählt. Die neu erbaute Burg so wie die in unmittelbarer nähe

gelegene Ortschaft erhielten beide (nach Lütet Manninga) den Namen Lütetsburg. Die erste Burg wurde 1514 während der Sächsischen Fehde durch kriegerische Auseinandersetzungen

zerstört. Über ihr aussehen ist nichts bekannt.

Durch Unico Manninga (1529 - 1588) wurde die Burg gut 60 Jahre später (Bauzeit: 1557 - 1576) und diesmal im Stil der Renaissance wieder aufgebaut.

Seit der Heirat von Unico Manninga`s Tochter Hyma mit Wilhelm zu Inn und Knyphausen im Jahr 1581 ist das Schloss im Besitz der Familie Knyphausen übergegangen. Die Grundmauern des

heutigen Schlosses und auch der Kern des aufsteigenden Mauerwerkes stammen noch aus dem Jahre 1373. Der Turm wurde im Jahr 1896 erbaut. Die Vorburg stammt aus dem Jahr 1588.

Der Barocke Torturn der Vorburg wurde 1740 erstellt.

Vor dem Schloss ist noch heute der Schandpfahl zu sehen. Den Pfahl benutzte man dazu um Personen die gegen das Gesetz verstoßen hatten dort zur Schau zu stellen. Dieses sollte zur

Abschreckung der Bevölkerung dienen. Der angrenzende Weg der in nördl. Richtung verläuft trägt noch heute den Namen Kaakweg.

Der vorhandene Park wurde zwischen 1790 - 1824 im Auftrag von Edzard Mauritz zu Inn und Knyphausen als Landschaftsgarten neu angelegt. Nach den Willen von Knyphausen

sollte der Park so angelegt werden, daß schmale verzogene Wege, Rasen.- und Wasserflächen entstehen. Die Wasserflächen wurden durch ein gewundenes Kanalsystem miteinander

verbunden, so daß man die Möglichkeit besaß, sich im Park zu Lande oder Wasser aufhalten zu können.

Auf den Grünflächen sollten Baumgruppen so wie besonders schöne und alte Bäume zu sehen sein.

Um dies alles umsetzen zu können, wurde der oldenburgische Hofgärtner Carl Ferdinand Bosse in den 60er Jahren des 18. Jahrhunderts zur Umsetzung und Beratung hinzugezogen. Der Park

erstreckt sich über eine Fläche von 280.000 qm. Über 150 verschiedene Arten von Bäumen und Sträuchern geben den Landschaftsgarten sein einzigartiges Aussehen.

 

Karte vom Park

 

In dem heutigen Cafe befand sich das frühere Verkaufshaus der Gärtnerei einschließlich der Kranzbinderei. Obwohl es heute ein Cafe beherbergt kann man sofort an den vorh. Traubenreben

die ein alter von 50 Jahren haben, sofort erkennen wofür die eigentliche Nutzung des Gebäudes bestimmt war. Der Außenbereich des heutigen Cafe`s gehörte früher zur Gärtnerei. Auf dieser

Fläche standen die Setzkästen, für den Aufzug von Setzlingen für die Zucht von Blumen.

Ab dem Jahr 1973 wurde die Zucht von Blumen aufgelöst.

 

Gärtnerei

Ab 1973 Anstatt Blumen Koniferen angepflanzt, die zum Totensonntag und Weihnachten als Schnittgrün verkauft wurden.

Den ersten Punkt den man auf den Weg durch den Park erreicht ist am Sternbusch vorbei zum Theda - Blick. Von den Ruhebänken hat man einen Ausblick in Richtung Westen über die

Landschaft (heute Golfplatz).

 

B32

Zur Zeit wo die Bäume frisch im Laub und die Sträucher in Blüte stehen ist der schönste Moment für einen Spaziergang durch den Park. Nach einen kurzen Gang erreicht man die Insel der Seeligen.

 

Die Insel der Seligen ist das Herzstück des Gartens. Auf der Insel ließ Knyphausen ein Denkmal in Form einer Pyramide für seine verstorbene Mutter und Frau aufstellen. Auf der Pyramide

sind der Tod als Jüngling und auf der Seite eine Schlange die sich in den Schwanz beißt (stellt das Symbol der Ewigkeit dar) zu sehen.

Seit dem Jahr 1797 finden auf der Insel der Seligen die Angehörigen der Fam. Knyphausen ihre letzte Ruhestätte.

Direkt neben der Insel der Seligen wurde der Freundschaftstempel gebaut. Über den Eingang kann man die Worte lesen: Der Freundschaft gewidmet.

Auf den Weg zur Carolinen - Insel kann man immer wieder die blühenden Stauden betrachten.

 

1811 verstarb die Tochter Caroline Knyphausen im alter von 17 Jahren. Zwei Jahre später wurde für die verstorbene Caroline ein Denkmal auf der Carolinen - Insel errichtet.

 

Auf dem Denkmal sind in ovalen Flächen die Sprüche: Jugend und Freude - Unschuld und Tugend - Güte und Liebe - sowie Anmuth und Schönheit - zu lesen.

 

Das nächste was einen sofort ins Auge fällt ist der sog. Unico - Hügel.

 

Beim Gang durch den Park kann man den Unico - Manningahügel nicht übersehen. Seine Entstehung begann im Jahr 1802. Der Bodenaushub welcher bei der Erstellung des vorhandenen

Kanalsystem anfiel wurde hier zu einen Berg zusammengetragen. Über zahlreiche Stufen ist, daß erreichen der auf den Berg gelegenen Plattform möglich. Kurz vor dem erreichen des Zieles

sieht man das Denkmal, das für den Ahnherrn Unico Manninga errichtet wurde. Nach ein paar weiteren Stufen ist die Plattform erreicht. Von hier aus hat man eine schöne Aussicht auf

Lütetsburg, Bargebur und auf die Stadt Norden.

 

Auf der anderen Seite der Plattform kann man die Kapelle hinunter sehen. Erbaut wurde die Gartenkapelle 1802. Als Baumaterial wurden Äste und Wurzelwerk verwendet. Für die Eindeckung

des Daches wurde Stroh gewählt.

 

Nach einen Spaziergang vorbei an blühenden Sträuchern, großen Bäumen und Bauwerken erreicht man schließlich das Ende des Parkes. Von hier hat man eine gute Aussicht über die Grün.-

und Wasserflächen.

 

Die Bank welche am Parkende steht trägt die Aufschrift -

Fast endlos scheinet der Pfad hier.

So scheinet das Leben dem Jüngling

Und ach wie täuschen sich Beide.

Hier kann man sich für eine kurze Zeit ausruhen um dann den Gang über einen anderen Weg wieder zum Cafe anzutreten.

 

Der Rückweg geht über Brücken und an Wasserflächen vorbei.

 

Vorbei an Bauwerken, Grünflächen und mächtigen Bäumen kann man schon von hier den Ausgangspunkt in der Ferne erkennen.

 

Viele Bauteile des am 22.März 1956 durch ein Feuer zerstörten Renaissanceschloss wurden im Park als Brückengeländer oder Einfassungen verwendet.

 

In den Jahren 1957 und 1958 wurde durch Notstandsarbeiter der Wasserlauf von Hand ausgehoben. Direkt vor dem Graben ist eine Artichokenpflanze zu sehen.

Der am Kopfende der Allee befindliche Torbogen, war ein Teil des im Krieg zerbomten Schloss. Zur Erinnerung wurde er an der heutigen Stelle wieder aufgebaut. Am Ende der 50 - Jahre

wurde die Eichenallee, vom Oberförster Fink von Finkenstein angelegt. Der sich zwischen den Baumreihen befindliche Weg wurde ca.1970 vom Fürst Wilhelm Edzard und dem Parkmeister

V. Fischer angelegt.

Nach ein paar Schritten befinden wir uns wieder am Cafe. Nach den ausgeprägten Spaziergang schmeckt dann eine Tasse Tee besonders gut und ist ein schöner Abschluss des

Parkbesuches.

 

Auf diesen kleinen Gang ist es nicht möglich alles darzustellen. Bei einen Spaziergang durch den Park wird man noch viel neues entdecken. Beim Aufenthalt im Park erlebt man die Natur

angefangen von der Welt des Duftes der Blüten und Grün bis hin zur Tierwelt.

 

Quellennachweis:

Der Schloßgarten zu Lütetsburg, W. Kehn und Birgit Alberts

Die Gartenkunst, 10.Jahrgang 1998/ Heft 1, Wernersche Verlagsgesellschaft.